Franz Schlegel
  Gedanken alter Meister
  

Thomas Nagel


Sobald die Unschuld verloren ist und das reflexive Bewußtsein begonnen hat, gibt es jedoch keinen Rückweg mehr, der zu einer bloß biologischen - beziehungsweise zu einer bloß psychologischen, soziologischen, ökonomischen oder politischen - Anschauung der eigenen Gedanken insgesamt führt. Alle dermaßen externen Formen des Verstehens sind ihrerseits Beispiele des Denkens, und letztlich muß jedes Verständnis, zu dem wir hinsichtlich der Zufälligkeit, Subjektivität und Beliebigkeit unserer Wünsche, Eindrücke und intuitiven Empfindungen (gleichviel ob von Akzeptierung begleitet oder nicht) gelangen können, von Gedanken abhängen, die nicht so eingeschränkt sind, also von Gedanken, deren Gültigkeit unpersönlich ist und deren Anspruch auf unsere Zustimmung außschließlich auf ihrem Inhalt beruht. (1997, Zitat aus "Das letzte Wort")

Thomas Nagel (* 1934)

Text: Schokolade im Hirn

Link: Streit um 'Geist und Kosmos'

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